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Knieschmerzen

Knieschmerzen können uns im Alltag sehr belasten. Manchmal wissen wir aber gar nicht, was wir dagegen tun können oder wo die Schmerzen überhaupt herkommen. Zunächst einmal ist es wichtig, zu wissen, wo der Schmerz sitzt. Vorne an der Kniescheibe, an der Seite oder sitzt der Schmerz tief drin? Meldet sich der Schmerz nur nach dem Sport oder jetzt auch schon beim Laufen? Haben Sie auch in der Nacht keine Ruhe mehr? Fühlen Sie sich unsicher bei gewissen Bewegungen? Vielleicht denken Sie: „Es ist die Arthrose.“

Ja, es gibt viele Orte im Knie, wo es weh tun kann und viele Arten von Knieschmerzen. Kein Wunder, denn das Knie ist eines der komplexesten Gelenke unseres Körpers.

Das Knie – ein wichtiges Gelenk

Das Kniegelenk ist das grösste und am meisten benützte – und daher auch das anfälligste Gelenk des Körpers. Man benützt es den ganzen Tag, sowohl beim Laufen als auch beim Sitzen. Anatomisch setzt es sich zusammen aus

  • 3 Knochen,
  • Knorpel,
  • Schleimbeutel,
  • Bänder,
  • Sehnen und
  • Muskeln.

Das komplexe Zusammenspiel der vielfältigen Strukturen im Knie ermöglicht uns ein geschmeidiges Gehen, Springen, Treppensteigen und Rennen. Und man darf die ständigen Stösse und die hohen Belastungen nicht vergessen. Die Bänder und Muskeln sorgen für die Stabilität und den sicheren Gang. Grosse Beweglichkeit, enorme Belastbarkeit und hohe Flexibilität sind nicht nur seine Stärken. Sie machen die Knie auch anfällig für alle möglichen Arten von Fehlfunktionen – und damit auch für Schmerzen.

Ursachen von Knieschmerzen

Die Ursachen von Knieschmerzen sind vielfältig. Am häufigsten sind es Verletzungen, Fehlbelastungen, Entzündungen und Abnützungen. Die meisten haben ihren Ursprung in einer erhöhten Spannung der umliegenden Strukturen, einer mangelnden Durchblutung bzw. Versorgung.

Folgen von Knieschmerzen

Knieschmerzen können unseren Alltag sehr einschränken. Normale Tätigkeiten können zu einer echten Herausforderung werden. Und das ist nicht nur nervig. Denn unbehandelt können Knieschmerzen zu langfristigen Folgen führen.

Häufig nehmen wir durch den Schmerz eine Schonhaltung ein. Das ist nur natürlich. Immerhin möchten wir den Schmerz so gut es geht vermeiden. Dennoch tun wir uns damit nichts Gutes. Denn Schonhaltungen können zu Fehlbelastungen führen. Auch andere Areale des Körpers können so indirekt von den Knieschmerzen betroffen sein. Insgesamt sind wir also mehr und mehr in unserer Bewegung eingeschränkt und es können sich chronische Schmerzzustände entwickeln. Dies kann sich auch auf Ihr soziales Umfeld auswirken und in Extremfällen bis zur sozialen Isolation führen.

Falls Sie Ihre Knieschmerzen mithilfe von Schmerzmitteln bekämpfen, kann auch Ihre Gesundheit darunter leiden. Ausserdem sollten wir uns immer dessen bewusst sein, dass Schmerzen ein Warnsignal unseres Körpers darstellen. Schalten wir die Schmerzen aus, dann ignorieren wir das eigentliche Problem und deaktivieren eine natürliche Bremse. Es können dann ernsthafte strukturelle Schäden im Knie entstehen.

Knieschmerzen aus Sicht der TCM

Die Traditionelle Chinesische Medizin (abgekürzt TCM) betrachtet Knieschmerzen aus einer erweiterten Perspektive heraus. Aus den uralten Lehren der TCM weiss man, dass das Knie von den Energien der Niere beeinflusst ist. Es kann also tatsächlich aufgrund einer Schwäche der Nieren-Energie zu Knieschmerzen kommen. Im komplex aufgebauten Knie laufen 6 verschiedene Meridiane (energetische Leitbahnen) auf engstem Raum zusammen. Hierbei hängen die verschiedenen Strukturen mit bestimmten Organsystemen zusammen. Knochen werden z. B. durch die Niere beeinflusst. Muskeln werden von der Milz kontrolliert. Sehnen werden von der Leber geschmeidig und elastisch gehalten.

Typen von Knieschmerzen nach der TCM

  • Wie schon oben erklärt, können Knieschmerzen von einer Nierenschwäche kommen. Die Schmerzen sind dann meistens beidseitig und entwickeln sich über eine längere Zeit. Oft spürt man auch ein Kälte- oder Schwächegefühl im Knie. Der Schmerz ist nicht wetterabhängig und das Knie weist rein äusserlich auch keine Veränderung auf.
  • Auch die äusseren Faktoren Kälte, Nässe und Wind können zu Schmerzen führen. Der Knieschmerz tritt dann meistens plötzlich ein und ist eher einseitig. Durch feuchtes, kaltes Wetter wird es schlimmer. Häufig sieht man auch eine Schwellung. Viele Menschen spüren den Wetterumbruch in den Knien.
  • Das Bi Syndrom kann ebenfalls für die Schmerzen verantwortlich sein. Diese Blockade im Meridian- bzw. im Leitbahnsystem kommt meistens von einer Kombination von äusseren pathogenen Faktoren (wie Kälte oder Nässe) mit einem lokalen Stau der Energie (Qi) und früheren Traumata durch z. B. Unfälle.
  • Eine Stagnation des Qi oder des Blutes ist ebenfalls häufig Grund für Schmerzen. Dies kann durch eine Überbelastung oder einen Unfall ausgelöst werden. Besonders Jogger sind davon betroffen, aber auch bestimmte Berufsgruppen, wie z. B. die Maurer.

Was die TCM gegen Knieschmerzen tun kann

Ergänzend zur Schulmedizin kann für eine erfolgreiche Behandlung der Knieschmerzen eine genaue Diagnose nach der TCM erfolgen. Durch diese Diagnose finden wir heraus, welche die richtige Therapie für Ihre Knieschmerzen ist. So kann es z. B. helfen, die Nierenenergie wieder aufzubauen oder äussere pathogene Faktoren auszuleiten. Auch Wärmetherapie kann die Durchblutung intensivieren und somit Energie- und Blutstau lösen. Hier können je nach Diagnose z. B. die Akupunktur oder die Kräutertherapie zum Einsatz kommen. Aber auch die Tuina-Massage, das Schröpfen oder die Moxibustion können helfen.

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„Fliessendes Wasser wird nicht schal. Ein Türscharnier wird niemals von Würmern zerfressen.“

Dieses chinesische Sprichwort bedeutet einfach, dass regelmässige körperliche Bewegung für unseren Körper und für unsere Gesundheit enorm wichtig ist. Dennoch sollten wir lieber Sportarten auswählen, welche die Kniegelenke nicht allzu stark belasten. Dazu gehören z. B. Wandern, Schwimmen oder Radfahren. Sportarten mit ruckartigen Bewegungen können die Knie eher belasten – z. B. Squash, Tennis oder das altbekannte Joggen. Hier sollte man eine gesunde Balance finden.

Die tägliche Pflege für Ihren Bewegungsapparat

Dehnübungen sollten Ihre tägliche Pflege für Muskeln, Sehnen und Bänder sein. So bleiben diese elastisch und widerstandsfähiger. Die erhöhte Durchblutung bringt die nötigen Nährstoffe vor Ort und eine Heilung kann stattfinden.

Was tun bei Verletzungen? Warum man nicht zu sehr kühlen sollte.

Bei einer Verletzung sollten Sie nicht allzu stark kühlen. So genügt zum Lindern des Schmerzes schon eine angenehme Kühle. Denn zu starke Kälte betäubt das Knie eher und kann eine lokale Blockade verursachen. Diese wiederum verhindert den Energie- und Blutfluss. Dadurch kann sich eine schnelle Heilung verzögern.

Natürliche Medikamente lindern den Schmerz

Auch verschiedene Kräuter können sehr zu einer Linderung beitragen, z. B. Arnika (Arnica montana) als Salbe, Tinktur und als homöopathisches Mittel. Es fördert die Durchblutung, wirkt abschwellend und entzündungshemmend. Bestenfalls hat man Arnika immer zu Hause. Und auch Wallwurz (Symphytum officinale) sei hier erwähnt. Es wird auch Beinwell genannt und ist die erste Wahl bei Knochenbrüchen. Bei stumpfen Verletzungen, Sehnenscheidenentzündungen und Gichtknoten kann man es auch anwenden.

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Den Knieschmerzen auf den Grund gehen

Wie Sie lesen konnten, sind Knieschmerzen ein komplexes Unterfangen. Sollten Ihre Knieschmerzen trotz meiner Informationen und Tipps bestehen bleiben, dann gehen Sie dem Problem auf den Grund. Es lohnt sich. Denn Beweglichkeit ohne Schmerzen bedeutet auch immer ein Stück Freiheit.